Mittwoch, 16. Juli 2008

Nun hat man Gewissheit...

Heute morgen war es so weit. Als ich im Aufenthaltsraum des Beit Frankforters ankam, lief der Fernseher schon. Die Regierung hatte nach langen Verhandeln dem Austausch der zwei Israelischen Soldaten gegen fünf Terroristen der Hisbollah zugestimmt. Es war nicht klar ob Ehud Goldwasser und Eldad Regev noch am Leben sind oder ob man nur über Leichen verhandelt hatte. Alle schauten ganz gespannt auf den Bildschirm. Der Moment rückte näher. Ich kannte den Ort des Austausches; Rosh HaNikra an der Mittelmeerküste. Es sind dort normalerweise viele Touristen die sich mit der Seilbahn in die angrenzenden Höhlen bringen lassen, heute war alles abgesperrt. Still wurde es im Raum in dem sich mittlerweile ca. 40 Senioren versammelt hatten. Auch mich überkam eine Gänsehaut als der libanesische Wagen an der Grenze vorfuhr. Alle hielten die Luft an. Leben Beide? Nur Einer? Oder sind Beide Tot. Plötzlich sagte Sara neben mir auf hebräisch "Zwei Särge, Katastrophe". Sie trugen zwei Särge aus dem Wagen Richtung Israel, damit war klar, man hatte fünf Topterroristen gegen zwei Leichen getauscht. Einer der Hisbollah Kämpfer ist der mehrfach verurteilte Samir Kuntar, viele in Israel glauben das der Preis zu hoch ist. Den ganzen Morgen lief der Fernseher noch, es wurde wenig gesprochen. Auch mich überkam eine merkwürdige Leere, hatte ich doch die Hoffnungen der Familie zigmal gelesen und nachvollziehen können. "Zwei Särge, Katastrophe!"

Familien trauern - Israel wartet auf Gen-Analyse (tagesschau.de)

Israel beweint seine toten Soldaten (spiegel.de)