Sonntag, 30. September 2007

Vom UN-Büro in Jerusalem nach Ramallah...

Eingang zu den Vereinten Nationen mitten in Jerusalem.

Am Donnerstag letzter Woche stand ein Termin an, den wir alle herbei sehnten. Die Friedrich-Ebert-Stiftung organisierte einen Besuch bei der UN mit anschließender Tour durch Jerusalem und Ramallah. Zu Erst finden wir uns im Seminar Raum des OCHA ein. Ein kleines Unscheinbares Haus an der Grenze zu Ost Jerusalem. Die UN würde das Haus auch wieder zurück geben, weil das Büro der OCHA auch wo anders untergebracht werden könnte. Nur an wen? Egal ob Araber oder Israelis beide Seiten würden das als Anerkennung ihrer Ansprüche verstehen. Mister Dolphin hielt einen Vortrag über die Verhältnisse in der West-Bank und dem Gaza Streifen. Diese Zweigstelle der UN beschäftigt sich mit der Dokumentation der Vorgänge in Westbank und Gaza-Streifen. Hauptaugenmerk liegt auf den Restriktionen die den Palästinensern aufgezwungen werden. Also Checkpoints, Straßenbarrieren, Erdwälle und Gräben. In Summe sind das 571 Barrieren auf 5600 km² die ein normales Leben für palästinensischen Bewohner der Westbank unmöglich macht. Ganz zu schweigen von den Siedlungen und Militärstützpunkten die den Palästinensern weitere 1006 km² wegnehmen. Da Gaza abgeriegelt ist spielte es für den Vortrag eine untergeordnete Rolle. Aber die Lebensumstände in Gaza sind noch viel eingeschränkter. Die UN hat Karten erstellt die dieser Barrieren inklusive Siedlungen und Sperrgebiet darstellt. Man merkt, dass es sich um die United Nations handelt. Die Karten waren digital aufbereitet und animiert. Es wurde auch viele Satellitenbilder - mit Zusatzinformationen versehen - gezeigt. Doch waren es andere Daten die mich stärker betrübt haben. So wissen 34% der Palästinenser am Morgen noch nicht ob sie über den Tag genug zu essen für ihre Familie beschaffen können. Ich könnte hier noch viele weitere Dinge anführen. Weitere Infromationen gibt es auf der Seite vom „Office for the Coordination of Humanitarian Affairs“.

Nachdem Vortrag begaben wir uns in einen Bus und wurden an der Mauer über verschieden Checkpoints nach Ramallah gefahren. Dabei sahen wir die Mauer die sich quer durch Jerusalem erstreckt von der palästinensischen und israelischen Seite. Rein physikalisch kommt man nicht näher an den Nah-Ost Konflikt.


Die berühmte Mauer, an manchen Stellen ist sie bis zu 9 Meter hoch.


In Ramallah angekommen wurden wir direkt in ein zentrales Gebäude gebracht, wo uns eine palästinensische Studentin über ihre Sichtweise des Nah-Ost Konfliktes aufklärte. In ihrer Ausführung wirkt sie klar strukturiert, nicht unemotional, aber doch sachlich. Ihr Englisch ist nahezu perfekt und einen gewissen Attraktivität kann man ihr nicht Absprechen. Sie klärt uns auch über inner palästinensische Probleme auf wie zum Beispiel die Tatsache das es nur noch in Jerusalem, Ramallah und Betlehem Arbeit gibt, was dazu führt, dass alle die arbeit suche dort hin ziehen. Und natürlich gibt es nicht genug arbeit und auch Wohnungen sind knapp. Ganz besonders Interessant fand ich, dass sie ernsthaft glaubt das Israel in der Welt gut dasteht! (auch auf mehrmaliges Nachfragen)


Blick auf die Hauptstraße von Ramallah.


Nach diesem Gespräch gingen wir auf die Dach-Terrasse um einen Blick über Ramallah zu werfen. Sie erklärte uns zu erst wo Jassir Arafat begraben ist und dann wo die jetzige Regierung sitzt. Die Reihenfolge fand ich bemerkenswert! Auf die Frage wen sie gern als Präsidenten sehen würde antwortet sie, dass er am Besten nicht aus der Fatah oder Hamas kommen sollte.


Nun wagen wir uns noch kurz auf die Hauptstraße von Ramallah.


Danach geht es wieder zurück nach Jerusalem. Dadurch das wir weder israelische noch palästinensische Pässe haben können wir eine Abküzung über den Diplomaten Checkpoint nehmen.
Das waren viele Eindrücke für einen Tag. Und doch bleibt bei mir das Gefühl bestehen, dass wir ehr einen touristischen Eindruck der Gebiete bekommen haben.


Viele Grüße von mir... euer André


p.s.: Bitte nutzt die Kommentare um mich auf Unklarheiten oder (Rechtschreib-)Fehler hinzuweisen...

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Hallo Andre gruß aus Meißen. Deine Doku ist echt beindruckend und ich glaube du hast besseres zu tun als darauf zu achten was du für Rechtschreibfehler machst das ist doch nicht so wild und dir wird keiner böse darüber sein. Eine schöne
Zeit noch. Gruß Frank

P:S: BA ist ganz schön straff aber es ist das beste was ich hätte tun können (grins)